Im Brotgarten machen wir so ziemlich alles selbst. Das Korn mahlen. Sauerteig ansetzen. Brot, Brötchen und Kuchen backen. Unsere Produkte im Laden und auf den Märkten verkaufen. Und
vieles mehr. Wir produzieren fair und nachhaltig – nämlich genau so viel, wie gebraucht wird. Aber wir bauen nicht selber an. Da vertrauen wir unseren Partner*innen aus dem Berliner
Umland. Weizen, Roggen und Dinkel kommen vom Jahnsfelder Landhof in Märkisch-Oderland, die Auszugsmehle von Paulicks Mühle im Spreewald. Wir kennen dort zwar nicht jedes Feld, aber
dafür die Erzeuger*innen. Manche seit der Wendezeit. Sie gehören zu uns wie wir zu ihnen. Der Brotgarten ist Heimat. Nachhaltig gewachsen wie ein Sauerteig.
Als der Brotgarten 1978 von einem Kollektiv ziemlich junger Menschen in einem ziemlich alten Charlottenburger Bäckerhaus gegründet wurde, gab es kaum irgendwo ökologisch angebautes Getreide. Es musste sackweise über den Transit aus dem Wendland herangeschafft werden. Jedes Bio-Vollkornbrot war damals eine Pioniertat, Stück für Stück stand es für alternative Lebensformen und politische Utopien. Und eigentlich tut es das bis heute.
Bevor jetzt jemand „ok Boomer“ denkt, soviel noch dazu: Wir sind stolz auf diese Geschichte. Darauf, dass wir so lange schon partizipative Unternehmensstrukturen pflegen; dass wir Arbeiten und Leben so miteinander verknüpfen können, dass es sich für uns richtig anfühlt; und dass wir – mittlerweile eine GmbH mit acht Gesellschafter*innen und rund 30 Mitarbeiter*innen – zudem einem ganzen Viertel und auf Berliner Wochenmärkten unser Riesensortiment an Bio-Backwaren anbieten.
Das ist ungefähr das, was wir immer wollten.